Ein geheimnisvoller Brief im Nachlass der Mutter veranlasst Anne in die fremde Heimat ihrer
Vorfahren zu reisen: ins ehemalige nördliche Ostpreußen das nun zu Russland gehört. Sie will
besonders nach Spuren ihres Großvaters suchen der dort seit April 1945 vermisst wird. In der
früheren Kreisstadt Schloßberg trifft sie den russischen Lehrer Valeri der in der Schulzeit
ihr Briefpartner war. Seine Eltern wurden 1946 nach Flucht und Vertreibung der Deutschen aus
einem zerstörten Dorf bei Brjansk hierher umgesiedelt. Gemeinsam begeben sich Anne und Valeri
auf eine spannende oft auch schmerzhafte Reise in die Vergangenheit. Erstaunt entdecken sie
dabei viele Parallelen im Schicksal ihrer Familien und empfinden allmählich immer mehr
füreinander. Durch die Eindrücke und Erlebnisse während ihrer Reise gelingt es Anne endlich
die Lasten der Vergangenheit loszulassen. In der Erzählung von Rosemarie Keil die selbst zur
Generation der 'Kriegsenkel' gehört spiegelt sich ihre eigene Familiengeschichte wider.