Inklusion ist das bildungspolitische Schlagwort der Gegenwart. Davon bleibt kein Schulfach
unberührt. In Förderschulen ist Geschichte als eigenständiges Fach in aller Regel nicht
präsent. Es ist hier ein eher marginales Themenfeld innerhalb von Lernbereichen wie
Gesellschaftslehre oder Sachunterricht. Einigkeit besteht aber darüber dass Menschen mit
Behinderung vom historischen Lernen nicht exkludiert werden dürfen. Die Umsetzung wirft
allerdings einige Fragen auf: Wie sieht die Zukunft des Faches Geschichte in der inklusiven
Schule aus? Kann es seine Selbständigkeit bewahren oder wird es in einen Lernbereich
integriert? Welchen Bedingungen unterliegt historisches Lernen bei Menschen mit (diversen)
Behinderungen? Wie kann die Organisation historischen Lernens in der inklusiven Schule den
Bedingungen aller Schüler (gleichermaßen) gerecht werden? Welche Organisationsformen sind
angemessen? Dies sind drängende Fragen die bislang eher von Sonderpädagogen als von
Geschichtsdidaktikern angegangen wurden. Aber schulisches Lernen ist fachliches Lernen. Eine
Zusammenarbeit von Sonderpädagogik und Geschichtsdidaktik ist dringend geboten. Im vorliegenden
Band wird der Weg für eine solche Kooperation geebnet. Zu Wort kommen Geschichtsdidaktiker
Sonderpädagogen und Unterrichtspraktiker. Sie umreißen die Bedingungen historischen Lernens bei
Förderbedürftigen und berichten aus der Praxis über gelungenen Unterricht aus dem sich
wertvolle Ideen für das eigene unterrichtliche Handeln ableiten lassen. Das ist nur ein erster
Schritt aber einer mit dem die Geschichtsdidaktik manch anderem Fach vorauseilt.