Søren Kierkegaard hat über 100 Gebete verfasst die sich in den erbaulichen Reden und den
vielen tausend Seiten seiner Tagebücher findet wo sie lange unbeachtet blieben. Diese Gebete
liegen nun in einer gesammelten Ausgabe in neuer deutscher Übersetzung vor. Die Sehnsucht ist
deine Gabe gibt die Gebete in einer lesbaren Form wieder mit kurzen Zeilen die nicht nur den
lyrischen Charakter dieser Texte wiedergeben sondern sie auch lesbarer machen auch für
gottesdienstlichen Gebrauch.Die Herausgeber Joakim Garff Povl Götke und Eberhard Harbsmeier
haben jeder mit einem Essay zu Kierkegaards Ge-beten beigetragen die eine große Spannweite
zwischen abgrundtiefer Verzweiflung über getroste alltägliche Dankbarkeit bis hin zu einer
Verzückung jenseits der äußersten Grenzen der Sprache reichen.Diese Ausgabe richtet sich in
erster Linie nicht an Kierkegaard-Spezialisten sondern an alle interessierten Leser. Um die
Texte leichter zugänglich zu machen haben wir uns deshalb in der Übersetzung vor allem
syntaktisch mehr Freiheiten erlaubt als in den üblichen Kierkegaard-Ausgaben. Die Texte
sollten so leichter zugänglich sein auch für den liturgischen Gebrauch. Der Sinn ist diese
Texte zur eigenen Erbauung zu lesen vielleicht auch in Gottesdiensten zu verwenden - ganz im
Sinne Kierkegaards der sich produktive und selbständige Leser gewünscht hat und bestimmt keine
Anhänger die ihm alles nach dem Munde reden. Kierkegaards Texte soll man nicht lesen um
herauszufinden was Kierkegaard nun eigentlich gemeint hat sondern um sich selbst im Lichte
dieser Texte zu verstehen. Dafür muss man nicht mit allem einverstanden sein Kierkegaard
selbst war sich bewusst dass er ein Außenseiter war geprägt durch persönliche Tragik und die
Tragik seiner Familie deshalb sind seine Texte einerseits sehr persönlich andererseits laden
sie auch dazu ein eigenständig nachzudenken weiterzudenken und sich davon inspirieren zu
lassen.Zum näheren Verstehen der Gebete Kierkegaards bietet dieses Buch drei Beiträge der
Herausgeber Joakim Garff liefert eine Übersicht über die Gebete und ihren Kontext im Werk
Kierkegaards Poul Götke thematisiert die Auffassung vom Verhältnis zwischen Reden und
Schweigen in den Gebeten der Beitrag von Eberhard Harbsmeier das Gottesbild in den Gebeten
Kierkegaards.