Gewaltformen im Pflegealltag Gewalt gegen alte Menschen und gegen Pflegepersonen Pflege
zwischen Fürsorge und Verletzungen der Autonomie Umgang von Pflegepersonen und alten Menschen
mit Gewalterlebnissen Strukturelle und personelle Rahmenbedingungen der Pflegebeziehungen
Unterstützungsmöglichkeiten für Pflegende Interpretation der Forschungsergebnisse
Ausblick.Gewalt in Pflegeeinrichtungen. Worüber Medien nur allzu gern reißerisch berichten
darüber schweigen Pflegekräfte geradezu verbissen. Doch wenn sie aufgefordert werden über ihre
Gewalterfahrungen zu berichten brechen Dämme. Mit den Interviews in diesem Buch stellt Cordula
Schneider klar: Pflege ohne Gewalt ist nicht möglich. Einerseits kann es durch Handlungen von
Pflegenden zur Gefährdung eines alten Menschen kommen andererseits ist die Abwendung von
Gefährdung gegen den Willen des Betroffenen ebenso Gewalt. Hinzu kommt der Druck der
Institutionen und Leitungsebenen: Die Anforderungen des Medizinischen Dienstes der
Krankenversicherung (MDK) die Vorgaben der Heimaufsichtsbehörde und nicht zuletzt die leisen
Wünsche und lauten Forderungen der Bewohner und ihrer Angehörigen aber auch das Streben der
Pflegenden selbst eine umfassende Pflege zu leisten - all diese Faktoren üben auf die
Pflegepersonen einen immensen Druck aus. Wenn es aber nicht ohne Gewalt im Pflegealltag geht
dann muss darauf reagiert werden und das bereits in der Ausbildung. So lautet eine Forderung
dieser Studie. Die andere ist konsequent: Gewalt im Alltag muss thematisiert werden vom
Einzelnen in der Gruppe im Heim und innerhalb der Politik. Ob Supervision hausinterne Fort-
und Weiterbildung oder Schulung von Pflegeassistenten - wer Pflegekräfte mit ihren
Gewalterfahrungen allein lässt riskiert dass sie letztlich den Dienst quittieren weil die
Realität den eigenen Ansprüchen zuwider läuft.An zahlreichen Stellen der Arbeit wird deutlich
wie sehr der Autorin dieses Thema am Herzen liegt. Die sorgfältig recherchierte und fundierte
Untersuchung zeigt wie häufig dieses Phänomen wahrgenommen wird und vorkommt. [...] So ist
dieses Buch für alle praktisch Pflegenden im Akut- und Langzeitpflegebereich für Pflegende in
leitenden Positionen und für Studierende der Pflege gleichermaßen geeignet. Es kann als
Diskussionsgrundlage für Verbesserungen in Institutionen dienen und anregen diese Tabus in der
Pflege auch innerhalb der Disziplin weiter zu thematisieren.Elke Steudter in Krankenpflege (6
2006)