Das Biedermeier ist als Begriff vor allem für den ins Private zurückgezogenen Lebensstil des
Vormärz geläufig und insbesondere mit Wohnkultur verbunden hingegen ist seine speziell für
Österreich feststellbare musikgeschichtliche Relevanz eine bisher in der Forschung wie in der
Darstellung noch immer zu wenig verankerte Perspektive.Der vorliegende Band versteht sich in
diesem Sinn als Auftakt und sammelt unter dem Aspekt historisch informierter Aufführungspraxis
Beiträge u.a. zum Instrumentenbau zur Rolle der musizierenden Frau zu Musizierpraktiken und
bisher ungeklärten Fragen der klanglichen Umsetzung von Musik dieser Zeit in der Geselligkeit
und bürgerliche Repräsentation Grundlage für eine auf breiter Basis erfolgreiche
Musikproduktion und -rezeption gewesen sind.Vermeintlich eine vertraute Zeitspanne bietet das
Musikleben des Biedermeier dem aufführungspraktischen Blick ein überaus buntes und lebendiges
Bild vielfältiger Erscheinungsformen.