Dominik Ender studierte an der Leopold-Franzens Universität Innsbruck sowie an der University
of the Highlands and Islands in Inverness Schottland Geschichte Sozialkunde und Politische
Bildung als auch Anglistik auf Lehramt und promovierte im Juli 2022 im Fachbereich
Zeitgeschichte. Er war Offizier für Öffentlichkeitsarbeit und Historiker im Militärkommando
Tirol in Innsbruck und ist nun in der Bildungsdirektion Tirol im Bildungscontrolling tätig. Die
vorliegende Studie befasst sich mit der Geschichte eines Tiroler Landwehr-Truppenkörpers über
den bisher nur wenig bekannt war: die Reitenden Tiroler Landesschützen ab 1917 Reitende
Tiroler Kaiserschützen. Die aus der k.k. Landwehr formierte Reitende Tiroler Landesschützen
Kaiserschützen Division diente am Ende des 19. Jahrhunderts primär als berittene
gebirgsbewegliche Meldetruppe im Kronland Tirol und formte mit den drei Tiroler Landesschützen
Regimentern in Verbindung mit den Standschützen Kompanien zunächst das Rückgrat der Tiroler
Landesverteidigung. Die Reitenden Tiroler Landesschützen Kaiserschützen entwickelten durch
gezielte Anpassung ihrer Ausrüstung sowie der Ausbildung von Soldaten und Pferden eine
Hochgebirgsaffinität und wurden so ein Teil der k.k. Landwehr Gebirgstruppe. Im Ersten
Weltkrieg standen die k.k. Reitenden Tiroler Landesschützen Kaiserschützen in der
österreich-ungarischen Wehrmacht von Oktober 1914 zunächst an den Kriegsschauplätzen der
Ostfront gegen das Russländische Reich als Kavallerietruppe und im weiteren Kriegsverlauf als
abgesessene Hochgebirgseinheit an der Südwestfront gegen das Königreich Italien an der
Südtirol- Dolomiten- und Isonzofront mit dem Schwerpunkt der Westfront der Tiroler Front im
Kriegseinsatz bis zum Waffenstillstand 1918. Da dieser Tiroler Truppenkörper - im Gegensatz zu
den traditionellen Regimentern - nie in großer Formation im Einsatz stand sondern deren
verschiedene Eskadronen in Großverbänden der k.u.k. Armee eingegliedert wurden kann die Studie
als Aufarbeitung einer Mikrogeschichte des Ersten Weltkrieges angesehen werden.