Die Tagebuchaufzeichnungen des Feldarztes der k. u. k. Armee Richard von Stenitzer gewähren
einen sehr persönlichen Einblick in die Belagerung der österreichischen Festung Przemysl und in
die anschließende Gefangenschaft des Arztes zwischen 1914 und 1917.Es ist nicht die Schilderung
der großen Zusammenhänge des Ersten Weltkrieges die dieses Buch auszeichnet. Und es ist auch
nicht der Hass auf das eigene Schicksal das den Feldarzt Richard von Stenitzer nach dem Fall
der Festung Przemysl in die russische Gefangenschaft führte. Vielmehr sind es die leisen Töne
die detaillierten Beschreibungen des Alltags in der oft unerträglichen Situation die dieses
Buch zum Muss für jeden historisch interessierten Leser machen.Sowohl während der Belagerung
Aushungerung und anschließenden Kapitulation der k. u. k. Armee als auch in den folgenden
Jahren der Gefangenschaft führte von Stenitzer Tagebuchaufzeichnungen die seinen
unfreiwilligen Aufenthalt im Zarenreich dokumentieren. Wie durch einWunder gingen diese nie
verloren sondern blieben auch in den Jahren der Gefangenschaft und in den Wirren des
Auffanglagers in Dänemark kurz vor der Rückkehr erhalten. Die Tagebücher überdauerten in der
Folge den Zweiten Weltkrieg und wurden von den Nachfahren bis heute aufbewahrt.Die
Tagebuchaufzeichnungen des Arztes zeichnen sich durch - angesichts der Umstände umso
bemerkenswerter! - trockenen Humor scharfsinnige Analyse der Dinge aber auch durch die
Hinwendung zur besseren Seite des Lebens aus. So treten die widrigen Umstände der
Gefangenschaft oft in den Hintergrund. Stattdessen widmet sich Richard von Stenitzer dem Alltag
dem Menschlichen den von ihm geschätzten musischen Seiten des Lebens und der Naturbeobachtung.
Umrahmt werden die Tagebuchteile von kurzen illustrierenden Aufsätzen aus der Feder des
Herausgebers Albert Pethö der sich der Familiengeschichte und den Rahmenbedingungen widmet
unter denen das Tagebuch entstand.Bildmaterial aus dem Familienbestand aus dem
Österreichischen Kriegsarchiv sowie aus der außerordentlichen Sammlung Prokudin-Gorskij eines
russischen Pioniers der Fotografie ergänzen die Tagebuchaufzeichnungen.