Fundamente deutsch-chinesischer FreundschaftTsingtau die einzige je auf dem Boden Asiens
gebaute deutsche Stadt gilt in der Volksrepublik China als Vorbild für hervorragende Planung
und Stadtentwicklung frei von Grundstückspekulationen und Korruption jeder Art. Die stilvolle
deutsche Bausubstanz genießt weitgehend Denkmalschutz und ist hervorragend gepflegt.Aus einem
abgelegenen ärmlichen Fischerdorf mit rund 300 Hütten war in den Jahren 1898 bis 1914 eine
Stadt mit rund 70.000 Einwohnern geworden. Daraus erwuchs das heutige Ballungsgebiet Qingdao
mit rund 8 3 Millionen Einwohnern.Schon Konfuzius gab das Motto für dieses reich illustrierte
sicherlich Aufsehen erregende Dokumentarwerk: Wer zu den Quellen gelangen will muss in einem
Fluss gegen den Strom schwimmen.Zwar hatte 1897 eine militärische Besetzung durch
Landungsabteilungen der Ostasiatischen Kreuzerdivision als Sühnepfand für die bestialische
Ermordung zweier deutscher Missionare den Vorwand geliefert. Aber gemäßdem 1898 geschlossenen
Pachtvertrag über das Kiautschou-Gebiet behielten alle dort lebenden Chinesen die
Staatsbürgerschaft des Kaiserreichs China. In den 275 Dörfern beließ man es bei den
chinesischen Dorfältesten als Träger der lokalen Selbst¬verwaltung. Der Mandarin blieb
uneingeschränkt im Amt.Kritische und doch konstruktive Denkanstöße eines im Vorwort zitierten
chinesischen Dozenten dürften Anlass sein im deutschen Sprachraum einseitige
Pauschalverfemungen des Kolonialismus ebenso zu überwinden wie es in der kommu¬nistisch
gebliebenen Volksrepublik längst gelungen ist. Der Autor versteht es die lückenlos
dargestellte spannende Geschichte Tsingtaus in die Gesamthistorie des zur neuen Weltmacht
aufgestiegenen Reichs der Mitte mit seiner mehrtausendjährigen faszi¬nierenden Kultur
einzubinden. Verblüfft entdeckt der Leser tragfähige Gemeinsamkeiten und Sympathien zwischen
zwei Kultur¬nationen.Der AutorHans Georg Prager Seeoffiziersausbildung neun Jahre
Seefahrtzeit auf allen Weltmeeren. Schifffahrtskonsulent für Planung und Disposition
Spezialgebiet indopazifischer Raum. Mit seinem zweiten Ich zählt Prager zu den renommiertesten
Publizisten des maritimen Metiers. Verfasser von 27 Sachbüchern und Monografien verbreitet in
91 Auflagen. Nebenbei redigierte Prager 13 Jahre lang das von ihm neu gestaltete
Seefahrt-Jahrbuch Koehlers Flottenkalender und war zugleich ein Jahrzehnt lang Chefredakteur
des periodisch erscheinenden Standardwerks Nauticus.