Maître Jacques wie ihn das Fahrerfeld respektgebietend nannte düste in Anquetil tout seul
dem Sportbuch des Jahres 2012 in Frankreich durch die Kindheit seines Autors Paul Fournel wie
eine majestätische Caravelle. Da dessen Bewunderung für ihn dem fünfmaligen
Tour-de-France-Sieger nie erloschen war kam er erst sehr viel später auf die Idee ein
Portrait von ihm zu schreiben. Nun ist dieses bemerkenswerte Portrait unter dem Titel Anquetil
- Mit Leib und Seele auf Deutsch erschienenSein Pedaltritt war zu schön um wahr zu sein. Er
gaukelte Leichtigkeit und Anmut Höhenritt und Wiegetritt in einer überwiegenden Männerdomäne
vor die Holzfällern Pedalrittern und Arbeitstieren vorbehalten war schreibt Paul Fournel.
Damals in den Sechzigern war die Grande Nation in zwei Lager gespalten: Poulidor der ewige
Zweite und Maître Jacques der ungeliebte Stratege mit der Registrierkasse im Kopf - dazwischen
gab es nichts. Anquetil ist nicht dem Fluch entkommen der auf den Gelben Trikots der Tour
lastet die ihre Träger auf der Landstraße zwar unsterblich machen aber nicht im wahren Leben.
Er starb wie viele andere früh. Mit nur 53 Jahren. Er war jünger als Bobet den der Tod mit
58 ereilte aber älter als Fignon der im Alter von 50 starb während Coppi nur 41 Jahre alt
wurde Koblet gar nur 39. Als Anquetil in der Klinik Saint-Hilaire in Rouen den finalen Kampf
seines Lebens führte soll er Poulidor so die Legende zum Abschied völlig entkräftet ins Ohr
gehaucht haben: Mein armer Raymond ich werde als Erster die Reise ins Jenseits antreten. Du
wirst Zweiter sein wieder einmal!