Der Deutsch-Dänische Krieg von 1864 besaß eine lange Vorgeschichte im Rahmen des
heraufziehenden Nationalitätenkonflikts und der komplizierten Frage des dynastischen Erbrechts
in den Elbherzogtümern. 1460 hatte der Vertrag von Ripen geregelt daß Schleswig und Holstein
ungeteilt und in Personalunion mit der dänischen Krone vereint bleiben sollten. Das Londoner
Protokoll von 1852 garantierte den territorialen Bestand Dänemarks legte aber fest daß
Schleswig verfassungsrechtlich nicht enger an Dänemark zu binden sei als Holstein. Als Dänemark
diesen Vertrag nicht länger einhalten wollte kam es zum Krieg. Der Deutsch-Dänische Krieg von
1864 ist ein Paradebeispiel für einen noch weitgehend unabhängig von äußeren Einflüssen
herbeigeführten klassischen Kabinettskrieg im Stil der Geheimdiplomatie des 18. und 19.
Jahrhunderts. Die militärischen Auseinandersetzungen brachten schließlich den Untergang des
jahrhundertealten dänischen Gesamtstaats und forcierten in Dänemark die Nationalisierung des
Landes. Für die Deutschen brachte der Sieg über Dänemark die von der deutschen Nationalbewegung
erträumte Loslösung der Elbherzogtümer von der dänischen Herrschaft aber es kam nicht zur
Bildung eines neuen Staates Schleswig-Holstein als Glied des Deutschen Bundes. Die Herzogtümer
fielen an die erfolgreichen deutschen Führungsmächte Österreich und Preußen. Schleswig-Holstein
bildete schließlich den Anlaß den entscheidenden Kampf um die Vorherrschaft in Deutschland
zwischen diesen beiden Mächten auszufechten. Preußen blieb siegreich und verleibte sich die
Elbherzogtümer ein. Die Erfolge über Dänemark 1864 und Österreich 1866 legten die Grundlagen
für die Einigung Deutschlands die schließlich nach dem triumphalen Feldzug über Frankreich
1870 71 verwirklicht wurde. Das Buch behandelt alle relevanten politischen und militärischen
Aspekte die zum Verständnis von Vorgeschichte Ablauf und Folgen des Konfliktes notwendig
sind. Außerdem wird auf das seinerzeitige Kriegsvölkerrecht und die Bedeutung dieses Feldzuges
für dessen Entwicklung bis in die Gegenwart eingegangen. In einem weiteren Kapitel wird das
Nachleben des Krieges in der Erinnerungskultur der beteiligten Nationen thematisiert.
Zahlreiche Bilder und Karten veranschaulichen diesen Konflikt im Norden Europas der sich im
Jahr 2014 zum 150. Mal jährt. Das Buch enthält ein Vorwort des Wiener Historikers Lothar
Höbelt.