Im Jahr 1962 legte der italienische Schriftsteller Giorgio Bassani mit seinem Il giardino dei
Finzi Contini ein Meisterwerk vor. Erzählt wird die Geschichte der unmöglichen Liebe eines
jungen Mannes zur Judin Micòl die deportiert wird. Waltraud Mittich will geschehenes Unrecht
nicht akzeptieren stellt sich vor dass eine Geschichte auch anders hätte ausgehen können und
fuhrt ein halbes Jahrhundert später die Geschichte der Micòl fort die sich fur einen eigenen
weiblichen Kanon entscheidet um Anerkennung und Freiheit zu erringen. Mit viel Empathie
zeichnet sie das Leben dieser judischen Frau die den Stern trägt aber auch das Tuch auf
hohen Plateausohlen läuft und die Federboa um den Hals drapiert. In ihren Gärten der Finzi ist
die Korrektur der Wirklichkeit möglich und die Liebe erscheint von wattierter Reinheit. Die
Sudtiroler Autorin skizziert in ihrer Hommage an Giorgio Bassani den möglichen Lebensweg einer
literarischen Figur reflektiert über Bucher Lesen und Sprache indem sie mehrere
Erzählstimmen erklingen lässt und die Schrecken des 20. Jahrhunderts durchmisst.