Die beiden Spanier Carlos Spottorno und Guillermo Abril haben für ihre Arbeiten eine
eigenständige Form gefunden. Dabei bewegen sie sich an der Schnittstelle von Journalismus
Literatur und Fotokunst. Sie publizieren unter anderem im spanischen Magazin El País Semanal
oder in der Süddeutschen Zeitung veröffentlichen europaweit in belletristischen Verlagen und
stellen in einschlägigen Institutionen für künstlerische Fotografie aus. 2016 veröffentlichten
sie eine aufsehenerregende Reportage über die europäische Außengrenze als Graphic Novel. Diese
Bildergeschichte kombiniert den subjektiven Augenzeugenbericht mit recherchierten Fakten und
einer außergewöhnlichen Form von illustrierender Fotografie und machte die beiden international
bekannt. Das Buch wurde bisher in fünf Sprachen übersetzt und erschien auf Deutsch unter dem
Titel »Der Riss«. Im Rahmen von INN SITU gestaltete das Duo eine Reportage in Wort und Bild
über die Grenze zwischen Österreich und Italien Nordtirol und Südtirol. Eine Grenze die für
die beiden Südeuropäer heute Beispiel einer erfolgreichen Koexistenz mitten in der Europäischen
Union ist trotz ihres Ursprungs als Folge des Ersten Weltkrieges und ihrer konfliktreichen
Geschichte. Die Publikation zur Ausstellung im BTV Innsbruck ist ein 90 seitiges und 11 Meter
langes Leporello.