Band 1: DIVIDUUM Die jahrhundertelange Konjunktur des Individuums gerät ins Wanken. Es beginnt
das Zeitalter des Dividuellen. Die schlechte Nachricht von Gerald Raunigs Philosophie der
Dividualität ist dass sich das Dividuelle im maschinischen Kapitalismus vor allem als
Verschärfung von Ausbeutung und Indienstnahme zeigt: In Algorithmen Derivaten Big Data und
Social Media wirkt Dividualität als ausufernde Erweiterung von herrschaftlicher Teilung und
Selbstzerteilung. Die gute Nachricht: Genau auf dem Terrain des Dividuellen wird auch eine neue
Qualität von Widerstand möglich als kritische Mannigfaltigkeit molekulare Revolution und
Con-division. Band 2: Ungefüge Nach DIVIDUUM (2015) legt Gerald Raunig den zweiten Band von
Maschinischer Kapitalismus und molekulare Revolution vor: Ungefüge entfaltet eine wilde
Materialfülle der Ungefügigkeit von den vielsprachigen Übersetzungsmaschinen in al-Andalus
über die queere Mystik des Hochmittelalters und die kleinen Stimmen des Falsetts in Jazz und
Soul des 20. Jahrhunderts bis zu heutigen Unfugen und Umfugen gegen die glatte Stadt der Ziffer
im maschinischen Kapitalismus. Ungefüge entwickelt nicht nur eine konzeptuelle Ökologie von
Begriffen des Fugens und Fügens der Verfügbarkeit und der Unfügsamkeit sondern unternimmt
auch ein Experiment der theoretischen Form. Halbfiktives verwebt sich mit akribisch
untersuchten historischen Quellen mystische Schriften mit Freundesbriefen philosophische
Fragmente mit poetischen Ritornellen. Mehr als eine Erzählung über Ungefüge aus sozialen
Umgebungen Ding- und Geisterwelten ist das Buch selbst formal und inhaltlich eine dividuelle
Mannigfaltigkeit aus den Fugen in den Fugen Ungefüge.