Sundays Vater stirbt an Krebs. Die Familie ist nach Malagash am Nordufer von Nova Scotia
zurückgekehrt damit er dort sterben kann wo er aufgewachsen ist. Ihre Mutter und ihr Bruder
sind beide am Boden zerstört. Aber am Boden zerstört sein ist zu wenig. Am Boden zerstört sein
nützt nichts. Sunday hat einen Plan sie hat angefangen alles aufzunehmen was ihr Vater sagt.
Seine langweiligen Geschichten. Seine dummen Witze. Alles. Sie nimmt jedes einzelne Ich liebe
dich direkt neben jedem Könnten wir die Heizung hier aufdrehen? auf. Alles ist wichtig. Weil
Sunday einen Computervirus schreibt. Einen Computervirus der heimlich auf den Festplatten von
Millionen von Menschen auf der ganzen Welt leben wird. Einen Computervirus der die Gedanken
ihres Vaters denkt und die Worte ihres Vaters sagt. Sie hat Tausende von Codezeilen zu
schreiben. Kryptografie zu verstehen. Exploits zu testen. Sie hat keine Zeit traurig zu sein.
Ihr Vater wird für immer leben. Joey Comeau liefert mit Malagash ein präzise gestaltetes
schwarzhumoriges Porträt einer trauernden Familie. Comeau laviert in kurzen Kapiteln und mit
knappen Sätzen zwischen Banalem und Existenziellem er schildert das Aufbegehren und den Kampf
gegen die Sterblichkeit und was - im digitalen Zeitalter - von einem Menschen vielleicht
bleibt. Das ist klug das ist komisch das ist auch sehr berührend.