Konstantin Biebl beschreibt seine Eindrücke von der Insel Java erfreut sich an Exotismen
zitiert auf Malaiisch und beobachtet die fremden Bräuche und Träume - um all das Bildern aus
seiner Heimat Tschechien gegenüberstellen: So wird das Exotische plötzlich nah und vertraut
das Eigene traumartig und fremd. Gleichzeitig ergibt sich aus den Begebenheiten die Biebl
beschreibt ganz organisch eine tiefe Kolonialismuskritik. Im Langgedicht "Der neue Ikaros"
vermengt Biebl seine Erlebnisse aus Java mit Erinnerungen an den Ersten Weltkrieg. Vom Genre
her ist "Der neue Ikaros" ein typisches Zonengedicht - eine tschechische Art assoziativer Epik
die sich in den 1920er Jahren entwickelt hat und auf die der Verlag Kétos in letzter Zeit einen
Schwerpunkt legt.