Der Hemmaberg in Kärnten beherbergt den größten frühchristlichen Kirchenkomplex im
Ostalpenraum. 1990 wurden hier in der sogenannten vierten Kirche am Hemmaberg Reliquien
gefunden die ursprünglich unter dem Altar deponiert worden waren: In einem Schrein lagen neben
einem Holzkästchen und einem Silberring auch menschliche Knochen. Im Jahr 2016 erfolgte die
Wiederaufnahme der Forschungen an dem einzigartigen spätantiken Reliquienfund unter
Einbeziehung aller aktuell möglichen Analyseverfahren. Eine erste Untersuchung ergab dass es
sich um eine zierliche Frau von 30 bis 40 Jahren handelte von der sich mit Ausnahme des
Schädels nahezu das gesamte Skelett in dem Reliquienschrein befand. Die 14C-Datierungen des
Skeletts erbrachten als überraschendes Ergebnis eine Lebenszeit im 1. Jahrhundert n. Chr.
DNA-Analysen wiederum ergaben eine Herkunft vermutlich aus dem südosteuropäischen Bereich. Mit
diesen Resultaten war nicht nur der Nachweis der wahrscheinlich ältesten Reliquie auf
österreichischem Boden erbracht sondern daran anschließend ergaben sich zahlreiche
kulturhistorische Fragen die in der Publikation von unterschiedlichen Gesichtspunkten aus
beleuchtet werden.