Es war in London. In der Nähe einer Fußgängerampel tat ich so als würde ich den Turm des
Parlaments fotografieren. Tatsächlich aber fotografierte ich die Menschen die über den
Zebrastreifen eilten wenn die Ampel auf Grün schaltete.Ich dachte mir: Jede Person hat eine
besondere Geschichte die sie genau zu diesem Zeitpunkt an diesen Ort gebracht hat. Zufällig
zusammengewürfelte Menschengruppen - und sei es nur für die Dauer einer roten Ampelphase -
haben mich immer fasziniert. Da kam mir die Idee zu dem Projekt aus dem dieses Buch
hervorgegangen ist.Ich suchte Autorinnen und Autoren die die Geschichten von Menschen
schreiben die vor dem Zebrastreifen stehen bleiben. Die Geschichten durften kurz oder lang
lustig oder ernst sein. Vorgegeben ist nur die Schlusssequenz: Die Figur kommt bei der Kreuzung
bei Rot zum Stehen. Dann schaltet die Ampel auf Grün und die Figur geht weiter. Alle Personen
treffen gleichzeitig am selben Ort ein um sich wieder zu zerstreuen sobald die Ampel den Weg
frei gibt.Norbert Mottas