Die vielbeschworene Rückkehr zur Normalität hat noch nicht stattgefunden selbst mit der
Entwicklung des Impfstoffes sind die Gefahren nicht gebannt auf eine zweite folgt hier und da
sogar eine dritte Welle. Die Verteilungskämpfe haben längst begonnen und sie lassen auf nichts
Gutes für eine post-coroniale Zukunft hoffen: Die Gewinner nehmen wieder einmal alles wie es
scheint den Verlierern bleibt nur Zorn und Resignation und die Ideologen beharken sich in
geleerten Arenen. Besonders getroffen hat es offenbar die Kultur. Nicht nur mussten die
Menschen die sich mit Kunst Kritik und Wissenschaft jenseits der Systemrelevanz beschäftigen
erkennen dass sie besonders schäbig behandelt werden (das bisschen Unterstützung das sie
erhielten stellte sie sofort unter Verdacht des Subventionsbetruges) vielmehr wurde die Krise
nicht zuletzt für einen Kulturkampf von oben missbraucht. Das System (wir werden versuchen zu
ergründen was durch das Wort systemrelevant dabei konstruiert wurde) scheint eine unabhängige
kritische und lebendige Kultur ganz einfach nicht gebrauchen zu können. Die Gelegenheit war
allzu günstig sich von einem lästigen Anhängsel zu befreien das nicht vom Markt sondern von
der Gesellschaft getragen werden will und das mit widerständigen Formen und Diskursen die
Marktförmigkeit der Ästhetik immer mal wieder behindert.