Die Autorin Filmemacherin und Psychoanalytikerin Elisabeth Schlebrügge erschließt - wie für
ein Glossar - Zugänge zu ihrem Repertoire der Erinnerungen Wahrnehmungen und Lektüren. Hinter
der Gegenwart öffnet sie den überfüllten Echoraum des individuellen und kollektiven
Gedächtnisses - antike Mythen und moderne Ruinen Orte der Kindheit die Freude des Aufbruchs
Abenteuerlust und Geschichten von Entdeckungen und Illusionen die sich nur im Schreiben
aufbewahren lassen. Geschichtsschreibung und Geografie erscheinen als fragile
Weltordnungsversuche Stimmen sprechen Seefahrer Reisende Traumdeuter: Immer auf der Suche
nach dem signifikanten Detail das längst vergangene Innenwelten ganz nah an unsere Gegenwart
heranrückt. Fragmente erzählten Lebens beginnen zu leuchten Skizzen zu einer modernen
Mythologie des Privaten. Viele Stoffe und Motive hat Elisabeth Schlebrügge in ihrem mit Kurt
Mayer gedrehten Film "Niemals wieder ist eine Insel so weit weg gewesen" (2015)
herausgearbeitet und umgesetzt. Nun erscheint ihr polyphoner wie ein Kaleidoskop
funktionierender Essay.