Else Feldmann erzählt die stark autobiografisch gefärbte Geschichte ihrer Kindheit in den
1920er Jahren in Wien. Sie schildert ihre Alltagserfahrungen ihre Beziehungen zu den
Geschwistern und Eltern sowie ihre ersten Erfahrungen mit Kunst und Literatur. "Löwenzahn" ist
ein berührendes Porträt der damaligen Arbeiterschicht und zeigt auf beeindruckende Weise wie
schwer man hochkommt wenn man arm ist. Das proletarische Milieu Wiens zu Beginn des letzten
Jahrhunderts ist die Welt in der Else Feldmanns erster Roman "Löwenzahn" spielt. Die
Ich-Erzählerin Marianne etwa 12 Jahre alt lebt mit ihrer schwerkranken Schwester und ihrem
ein paar Jahre älteren Bruder in Wien. Vater und Mutter gehen arbeiten trotzdem lebt die
Familie von den Einkünften mehr schlecht als recht. Marianne versteht die Ordnung der Welt
nicht so recht Mitschülerinnen aus "gutem" Hause meiden und hänseln sie wegen ihrer Armut und
die Mädchen die ebenfalls aus einfachsten Verhältnissen stammen sollen für sie kein guter
Umgang sein. Die Lehrerinnen in der Schule sind grausam und ungerecht jede ehrliche Antwort
wird mit dem Rohrstock bestraft es herrscht autoritäre Willkür. Als der Vater ins
Import-Export-Geschäft einsteigt bessert sich die finanzielle Lage der Familie das Leben wird
farbenfroher nun klappt es auch besser mit den Freundschaften. Was sich nicht ändert ist das
Leben rundherum die kleine Marianne ist Gefahren ausgesetzt über die sie nicht sprechen kann.
Nach der Erstveröffentlichung schrieb der Literat und Kritiker der "Neuen Freien Presse" Felix
Salten am 25.1.1922: "Es ist ein seltsames Buch das man mit Schmerz und mit Entzücken liest
und das man unweigerlich bewundert das man bedingungslos liebt wenn man es gelesen hat."