Anfang der 1970er-Jahre gelang es Beate und Serge Klarsfeld nach einem Hinweis durch die
Münchner Staatsanwaltschaft Klaus Barbie in Südamerika aufzuspüren. Da Barbie mittlerweile
längst die bolivianische Staatsbürgerschaft hatte und das Land die Auslieferung seiner
Staatsbürger ablehnte wurde eine Entführung vorbereitet die aber scheiterte. Der ehemalige
SS-Hauptsturmführer und Gestapo-Chef von Lyon einer der brutalsten NS-Folterknechte und
Massenmörder der Organisator der Deportation der jüdischen Bevölkerung aus Lyon konnte
weiterhin unbehelligt in La Paz leben. In Frankreich hat sich der Name Klaus Barbie nicht
zuletzt durch die Ermordung von Jean Moulin einem der zentralen Kämpfer der Résistance der
nach der Folter mit gebrochenen Armen und Beinen und so gut wie allen Rippen auf dem Weg ins
Spital verstarb schon früh im kollektiven Bewusstsein verankert. Nach der Befreiung wurde
Barbie in Frankreich in drei Prozessen in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Nichtsdestotrotz
heuerte ihn der amerikanische CIC als Agent an um in Deutschland über die Aktivitäten der
französischen Geheimdienste zu spionieren. Mit US-Hilfe setzte sich Barbie 1951 über die
sogenannte «Rattenlinie» nach Lateinamerika ab. 1966 engagierte ihn der deutsche BND als Agent
und als in diesem Jahr Che Guevara in Bolivien auftauchte wurde Barbie als Berater und
Ausbilder der Sicherheitskräfte im Innenministerium tätig. Neben der Entführung der Klarsfelds
scheiterte auch ein Anschlag des Mossad 1980. In diesem Jahr unterstützte Barbie den
Staatsstreich von Luis García Meza Tejada. Im Zuge von Demokratisierungsprozessen wurde er 1983
nach Lyon ausgeliefert. Unter Mitarbeit und mit einem umfangreichen historischen Dossier von
Jean-Olivier Viout dem Generalstaatsanwalt beim Barbie-Prozess.