Die Ausstellung und die Publikation Physiognomie der Macht betrachten das Werk des deutschen
Filmemachers Harun Farocki und der österreichischen Grafikerin und Malerin Florentina Pakosta
unter einem gemeinsamen Blickwinkel. Während Farocki zu den wichtigsten Dokumentarfilmern und
Medienkünstlern Deutschlands seit den 1970er-Jahren zählt ist Pakosta eine der zentralen
Figuren der feministischen Avantgarde und der politisch-kritischen Zeichnung Grafik und
Malerei in Österreich. Das kritische Denken der beiden Künstler_innen ist in der deutschen und
österreichischen Nachkriegszeit verwurzelt. Es richtet sich analytisch dokumentarisch
satirisch und erzählerisch jedenfalls aber widerständig gegen Herrschaftsstrukturen und
Machtmechanismen in Politik Ökonomie Kultur und Gesellschaft. Was das Werk von Farocki und
Pakosta bei aller Unterschiedlichkeit unter diesem Blickwinkel eint sind einerseits ihre
konsequente Machtkritik andererseits die Sprache die sie in ihren Medien dafür gewählt haben
- die Sprache eines kritischen Realismus.