Das Thema Migration bewegt die Menschen in jedem Land überall und immer. In diesen Zeiten
zeigt sich das am Brexit an der syrischen Flüchtlingswelle nach Deutschland an der geplanten
Mauer zwischen Mexiko und den USA. Menschen verlassen seit jeher ihre Heimat aus politischen
oder wirtschaftlichen Gründen um im Ausland eine Zukunft zu finden. Schon vor 1900 strömten
Tausende von Italienern für den Tunnelbau der Gotthardbahn hierher vor allem Bergbauern die
in ihrer Heimat keine Zukunft hatten. Während der faschistischen Diktatur kamen auch politische
Flüchtlinge. Mit dem Wirtschaftsaufschwung der Sechziger- und Siebzigerjahre folgten dann viele
Arbeiter aus Süditalien die als Saisonniers auf dem Bau aber auch in den Fabriken und im
Gastgewerbe arbeiteten. Sie brachten nochmals eine andere Kultur in die Schweiz als ihre
Landsleute aus Norditalien. In der Schweiz betrachtete man die Italiener als Halunken es gab
massive Fremdenfeindlichkeit und man warnte die heimischen Frauen vor ihnen. Die Italiener
trotzten diesen Anfeindungen. Zum Glück! Denn sie brachten das Lebensgefühl des Mittelmeers
mit ihrer Kultur und vor allem: ihrem Essen. Trotz kargen Arbeiterlöhnen erhielten sich viele
Stil Schönheit und Eleganz durch ihre Kleider ihre Lebensart: fare bella figura. Die
Geschichte der Italiener in der Schweiz ist auch voller Hoffnung. Durch die Schicksale
entstanden untereinander Innigkeit Solidarität Freundschaft Verbundenheit ein neues
Zugehörigkeitsgefühl. Heute haben sich Italiener und Schweizer vollkommen durchmischt viele
Nachfahren haben grossartige Karrieren gemacht von denen in dieser Ausgabe einige vorgestellt
werden. Diese Beispiele zeigen auf dass man vor Migration keine Angst haben sollte - sie wird
ja oft genug politisch missbraucht - sie stellt auch eine wunderbare Chance auf die
Weiterentwicklung eines Landes dar.