Dass ihre Gedichte vielfach auf Tagebuchnotizen zurückgehen hat Elke Erb oft beschrieben.
Gedichte und andere Tagebuchnotizen der Untertitel ihres Gedichtbands Mensch sein nicht
stellt das besondere Verhältnis dieser beiden Formate in ihrem Werk heraus. Die Arbeit an
Notiz- und Tagebüchern begleitet Erbs Schreiben nicht nur sie ist ein integraler Teil davon.
Ihr poetisches Leben im Kommentar (Gabriele Wix) jene unablässige Selbstbeobachtung die mit
der Beobachtung des eigenen Verfahrens in eins fällt ist selbst in ein Leben in der Notiz in
Prozesse (hand)schriftlicher Dokumentation und Reflexion eigener Erfahrung eingebettet. Die
beharrliche Suche nach poesiefähigen Notaten in zum Teil lange zurückliegenden Aufzeichnungen
gehört dazu die Kunst des Findens die Transformation der Notiz in den poetischen Text. Wie
aber ist es um die Notate bestellt die nicht gefunden nicht ins Gedicht geholt werden die
sich ihm aus nicht immer leicht erfindlichen Gründen entziehen andere Wege gehen? Die
Publikation eines Notizbuchs aus den Jahren 1996 bis 1998 zeigt Elke Erbs Blick und Griff vor
dem Gedicht den Arbeits- und Eigensinn der Erbschen Notiz unnachahmlich wie ihre Poesie.