Vielleicht hätten wir ihn doch nicht retten sollen. Vielleicht hätten wir ihn und diese Spionin
einfach ausliefern sollen. Unsere ostdeutschen Freunde wären uns sehr dankbar gewesen« sagte
er und versuchte mit dem Blick den Rauch einzufangen der zur Decke hinaufschlich. »Aber
vielleicht können wir unseren Fehler noch korrigieren.Das Kind wächst während des Kalten
Krieges in einem osteuropäischen Land auf als Fremder von seinen Mitschülern gehänselt und von
der Staatsmacht schikaniert. Es gibt vieles was das Kind nicht verstehen kann und auch nicht
verstehen soll. Um damit fertig zu werden zieht es sich in seine Sprache zurück die nur es
selbst und die Mutter einschließt. Es verwandelt alles in Geschichten und schafft so aus
Bedrohlichem Interessantes aus Ungewissem Vertrautes.Mit der Zeit gewinnt das Kind immer mehr
Sicherheit mit seinen Geschichten und somit auch mit einer Realität die die Menschen mit
hohlen Phrasen und absurden Regeln gängelt. Nach und nach erkennt das Kind wie viel Macht im
Erzählen liegt.Karl Rühmann gelingt es in diesem Episodenroman prägnante Sprachbilder für die
Welt seiner Haupfigur die er »das Kind« nennt zu formulieren. Zugleich zeichet er in feinen
Szenen die Wirkungsmacht der Fantasie. »Eine Geschichte die einem ans Herz und nicht mehr aus
dem Kopf geht.« Charles Lewinsky Schriftsteller »Was ist fremder unerklärlicher und
beängstigender als die fernste Exotik? Die eigene Kindheit. Noch selten ein ungewöhnlicheres
Buch gelesen. Nein - verschlungen!« Margrit Sprecher Journalistin und Autorin