Der Komponist und Musiker Daniel Fueter legt die dritte Textsammlung vor in der er über Musik
und Gesellschaft nachdenkt dieses Mal insbesondere über den Wert der Musikbildung. Wir leben
unter der Herrschaft der Zahl der Quantifizierung. Werte die nicht in Zahlen zu fassen sind
Standpunkte die nicht Gewinnoptimierung zur Grundlage haben sind zu quantités négligeables
geworden - Peanuts die in der Bilanz zu vernachlässigen sind. Behauptungen ersetzen
Informationen der Gedankenaustausch reduziert sich auf Daumen rauf oder runter Vorurteile
werden in der virtuellen Gemeinschaft Gleichgesinnter zementiert. Immer öfter werden auch die
Funktion der Musik und insbesondere der Nutzen der Musikbildung infrage gestellt. In zwölf
Texten setzt sich Daniel Fueter - über 45 Jahre Musiklehrer - anhand Bachs Passions-Werken
Begriffen wie »Nachbarschaft« oder »ewig« Musik und Moral Kunst und Politik mit Musikbildung
auseinander. Und er liefert zahlreiche Argumente weshalb Musik im Allgemeinen und die
Musikpädagogik im Besonderen eine gesellschaftliche Tragweite haben. Inhaltlich zusammenhängend
stellt Fueter jedem der zwölf Texte »Musikalische Haus- und Lebensregeln« Robert Schumanns zur
Seite und bringt sie in einen aktuellen Zusammenhang. Die »Aktualität« von Schumanns oftmals
kühnen und explosiven gelegentlich biedermeierlich engmaschigen immer aber
präzis-aphoristischen Kommentaren zu Musik erweist sich im Grundsätzlichen: Wie sehr
musikpädagogische Arbeit mit gesellschaftlichen Zuständen und Entwicklungen verknüpft ist.
Daniel Fueters Überlegungen zur Musikpädagogik lassen Exemplarisches aufleuchten sodass sie
auch Leserinnen und Leser erreichen die Musik nicht zum Zentrum ihres Berufslebens gemacht
haben. Darin folgt er wiederum Robert Schumann der seine Regeln nicht nur auf das Musikleben
sondern auch auf das Zusammenleben hin formuliert hat.