Das Buch zeigt Momentaufnahmen von heimischen wie exotischen Tieren die zum grossen Teil bei
Nacht mit einer automatischen Kamera ausgelöst wurden. Es sind Zufallstreffer. Ursprünglich nur
einem kleinen Kreis von Tierforschern vorbehalten gelingt dem Künstler Alex Hanimann eine
Öffnung hin zu vorher unbeachteten Aspekten in der Betrachtung der Bilder. Fragen nach der
Autorenschaft und dem Umgang mit digitalen Bildern werden eröffnet. Aber auch die seltsamen
Kompositionen dieser automatisch entstandenen Aufnahmen die jeweils von einer ganz eigenen
Ästhetik belebt sind werden durch die Einbettung in den Kontext der Kunst nach ihrem formalen
und inhaltlichen Aufbau neu bewertet.Die zunächst für wissenschaftliche Zwecke entstandenen
Aufnahmen aus unterschiedlichen Lebensräumen und Klimazonen werden auf ihre visuelle Logik auf
ihr künstlerisches Potenzial hin untersucht. Kompositorische Begriffe wie Licht Ausschnitt
oder Stofflichkeit sind von besonderem Interesse. Wann die Kamera abdrückt bestimmt ein
Mechanismus bzw. das Tier mit seinen Bewegungen mit seinem Verhalten. Insofern ereignet sich
hier auch eine Form von unbewusstem nie beabsichtigtem Selfie. Alex Hanimann verfolgt in
diesem Buch seine künstlerische Sicht auf die Beobachtung von Tieren hinein in die Automatik.
Mit seiner umfassenden Bildersammlung ordnet er die Sichtweisen denen Tiere in einem
forschenden und schützenden Interesse ausgesetzt sind. Anders als den Wildhüter interessieren
den Künstler aber auch die Stimmungen in den grüngrauen Welten und diejenigen Momente in denen
die Kamera versagt hat indem sie nur noch einen flüchtigen Hinterlauf erfassen konnte.
Fragmente sind ebenso spannend wie die gelungene Totale.Die Geschichte des Blicks ist ein
komplexes Geschehen zwischen dem Motiv vor dem Automaten und den Subjekten des Sehens danach.
Selbst wenn sie noch nachts aufgespürt werden entziehen sich die Tiere unserem rasch
identifizierenden Blick.