Makaronov hat ein Buch Der Roboter Sklave geschrieben und steht am Anfang seines Ruhms als
Dichter. Trotzdem lebt er in einer nicht explizit genannten Stadt wie alle seine Landsleute im
Jahr 1998. Das Land ist erstarrt von den Lügen die sich noch keiner ausmalen kann. Noch hoffen
die Menschen. Die gebräuchliche Währungseinheit ist zwei Kröten - der durchschnittliche Lohn
für einen Tag. Makaronov arbeitet als Bühnenarbeiter und bewegt sich in der blühenden
Indie-Musikszene an deren Spitze LUIZZA HUT steht die Postpunk Band schlechthin. Deren
Leaderin Luizza H. ist Kult. Ihren Status als Punk-Diva nutzt sie rücksichtslos aus taucht auf
den Konzerten ihrer Band auf wann es ihr passt bedient sich aller die in ihre Nähe kommen
weigert sich auch nur eine Aufnahme zu machen - und überhaupt wäre sie keine Frau wäre sie
Kurt Cobain. Flugs macht sie den heillos in sie verliebten Dichter zu ihrem Roadie.Voller Witz
und mit erzählerischer Finesse liefert Toma Markov mit Luizza Hut eine Sprach- und
Gesellschaftsstudie aus einem Land am Nullpunkt - wo wie das allgegenwärtige Xanax die
meisten Güter aus China kommen. In kurzen fast filmischen Einstellungen und unter gekonntem
Einsatz von repetitiver Rhythmisierung ungeschminktem Medienwechsel und ironischer Variation
schafft Toma Markov Raum für kühle Artifizialität inszeniert ein New Wave-Theater und stellt
die Frage nach dem kreativen Schaffen in der globalen Welt.Als heimliche Protagonist_innen
dieses vordergründigen Liebesromans entpuppen sich die Stadt - in ihrer Prägnanz als physische
visuelle und akustische Umgebung - und die ewigen zwei Kröten die Makaronov die ganze Zeit
über in der Hosentasche trägt.Elegant wie eine russische Eiskunstläuferin springt der Dichter
Toma Markov mit einer Pirouette aus dem Fenster erweist Heiner Müller und Bertolt Brecht seine
Reverenz gibt Jim Caroll die Hand und beschert allen (Music-)Lovers den ersten Pop-Roman aus
Bulgarien! Erstmals auf Deutsch in dermehrsprachigen Übersetzung_ von Viktoria Dimitrova
Popova!_ Mehrsprachige Übersetzung: Übersetzung in die Zweitsprache durch eine Übersetzerin
die zwei Sprachen als Lebens- und Körpersprachen hat und keine gegen die andere exotisiert oder
vor der anderen in welcher Weise auch immer bevorzugt. Mehrsprachige Übersetzung legitimiert
sich nicht über den Begriff der Muttersprachlichkeit. Sie zeugt von der Transmedialität als der
Selbsterneuerungskraft jedes künstlerischen Werks in der sie angelegt ist.