Seit Jahren staut sich der Verkehr regelmässig am Autobahnknoten Lopper: Die Autobahn wird
saniert. Verkehrswege unterliegen permanenten Veränderungsprozessen sie zollen der steigenden
Mobilität und der erforderlichen Verkehrssicherheit Tribut. Für Fussgänger gibt es am Lopper
mit dem historischen Saumpfad über den Renggpassauf 885 Metern ü. M. eine Alternative die
Hergiswil und Alpnach verbindet und nahezu in Vergessenheit geraten ist.Der Renggpass war über
Jahrtausende hinweg der einzige Landweg von Luzern nach Obwalden und somit Teil der wichtigen
Strecken Luzern-Brünig und Luzern-Gotthard. Von der früheren Bedeutung der Strecke
beziehungsweise der Besiedlung der Gegend zeugen außergewöhnlich viele prähistorische Funde
sowie eine römische Landvilla bei Alpnach. Dem Durchgangsverkehr standen alternativ Boote
später auch Dampfschiffe zur Verfügung: Schiffsländen gab gibt es in Hergiswil Alpnachstad
und Stansstad. Mit dem Bau der Strasse um den Lopper und der Achereggbrückeverlagerte sich der
Durchgangsverkehr. Der zunehmend motorisierte Individualverkehr brachte in der zweiten Hälfte
des 20. Jahrhunderts auch die Einheimischen vom Renggpass auf die Fahrstrasse. Dem
Schiffsverkehr auf dem Vierwaldstättersee kommt heute hauptsächlich touristische Bedeutung
zu.Der Lopper ist aber weit mehr als ein Verkehrsknotenpunkt. Er war über Jahrhunderte hinweg
auch das Tor in einer wichtigsten geografischen Verteidigungslinie innerhalb der Schweiz und
spielte in mehreren militärischen Auseinandersetzungen eine zentrale Rolle - zuletzt im Zweiten
Weltkrieg und im Kalten Krieg im Rahmen der Réduit-Strategie: Truppenkennzeichen erinnern noch
heute an den Aktivdienst am Renggpass.Das Buch «Lopper» überquert umrundet unterquert und
verbindet Aspekte der Mobilität der (Militär-)Geschichte der Archäologie und der
Siedlungsentwicklung und wirft so einen neuen vielfältigen Blick auf ein Stück Schweizer
Verkehrsgeschichte - den Schwerpunkt bildet dabei die Zeit vomMittelalter bis ins 20.
Jahrhundert.