Es gibt keine andere Organismengruppe deren Ruf so sehr von einem Extrem ins andere wechselte
wie jener der Bakterien. Nach ihrer wissenschaftlichen Beschreibung im 19. Jahrhundert als
hochgefährliche und bekämpfungswürdige Feinde des Menschen angesehen begriff man in der
Folgezeit ihre unübertroffene Befähigung als Symbionten und Nützlinge. Obwohl die von vielen
Bakterien ausgehenden Gefahren bis heute nicht geringer geworden sind steht ihrem
Bedrohungspotential eine ganze Reihe von Hoffnungen entgegen wie man sie gegenwärtig mit
diesen einzelligen Anpassungskünstlern verbindet - bisweilen gelten Bakterien geradezu als
letzte Retter in der Not. Geschichtliche und biologische Hintergründe für diese so
bemerkenswert konträren Sichtweisen werden im vorgelegten Übersichtswerk auf dem neuesten Stand
zusammengefasst. Unser Verhältnis zu Bakterien ist an Widersprüchlichkeit nicht zu überbieten:
Sie bedrohen uns mit Krankheit und Tod doch sie halten uns auch am Leben. Unverzichtbar für
uns alle repräsentieren Bakterien eine evolutive Siegergeschichte ohne die andere
Erfolgsgeschichten der Evolution niemals abgelaufen wären - auch die des Menschen nicht.