Seit Tsai Kun-lins Geburt sind fast hundert Jahre vergangen. In langen Gesprächen hat er der
Autorin und dem Illustrator von seinem Leben erzählt: von seiner Kindheit den politischen
Ereignissen in der Zeit des Zweiten Weltkriegs den Jahren in Gefangenschaft seiner späteren
Arbeit als Journalist und Comicverleger sowie seinem Engagement für Demokratie und
Menschenrechte. Weder das 90-jährige Leben noch die komplexen politischen Ereignisse passen in
ein einziges Buch - so sind es deren vier geworden. Nachdem wir im Band 1 Kun-lins Familie
kennengelernt und ihn durch seine Kindheit und Jugendjahre begleitet haben erleben wir im
zweiten Band was es heißt in die Fänge des Unrechtssystems von Chiang Kai-shek zu geraten.
Kurz vor seinem zwanzigsten Geburtstag wird Kun-lin zum Verhör abgeführt. Unter Druck legt er
ein erzwungenes Geständnis ab. In den Augen des Regimes hat er die falschen Bücher gelesen -
der Lesezirkel an seiner Schule wird als »illegale Organisation« eingestuft. Er wird zu zehn
Jahren Haft verurteilt und in die berüch- tigte Strafkolonie auf Lü Dao (dt. Grüne Insel)
überführt. Die Haftbedingungen sind unmenschlich die Zwangsarbeit hart am meisten aber
schmerzt Kun-lin die Trennung von seiner Familie. Als er 1960 entlassen wird macht er sich
sogleich auf den Weg zu seiner Schwester Chiong-tzu. Die ganzen Jahre war ihm der Kontakt zu
seiner Familie verwehrt worden. Wie Tsai Kun-lin nach diesem »gestohlenen« Jahrzehnt ein neues
Leben beginnt erfahren wir im dritten Band.