Wo Bäume sind sind auch Vögel. Sie passen gut zusammen meint der indische Künstler Jambu
Singad. Ein Baum bleibt bekanntlich nie für sich er braucht Vögel. Und Vögel brauchen Bäume
um Schatten Schutz und Nahrung zu finden. Jambu Singad ist ein genauer Beobachter und er liebt
das Gedankenspiel. Er gehört zur indigenen Volksgruppe der Bhil. Heute lebt er in Bhopal wo er
eine Anstellung als Gärtner hat. Seine Malereien stehen in der Tradition der Bhil-Kunst die
ihre Wurzeln in der ländlichen Lebensweise hat. Gleichzeitig erlaubt sich Singad mit Farben
Formen Leerräumen und Kontrasten zu experimentieren. Zu seinen Motiven sagt er: 'Ich male
gerne Dinge die ich mag. Wie etwa Vögel und Bäume. Allerdings stelle ich sie manchmal anders
dar als sie in Wirklichkeit aussehen. Meine Arbeit ist eine Mischung aus dem was ich sehe
was ich gelernt habe und was ich mir vorstelle.' Die Bhil gelten als eine der ältesten
überlebenden indigenen Volksgruppen Indiens. Ursprünglich lebten sie als Jäger und Sammler im
Wald. Aus wirtschaftlicher Not wandern viele Bhil in die Städte ab so auch Jambu Singad. Er
fühlt sich der Bhil-Tradition weiterhin stark verbunden scheut sich aber auch nicht in seiner
Malerei neue Wege zu beschreiten. Ausgehend von seinen Beobachtungen im Garten schuf er für das
Buch 'Zweiggezwitscher' eine Serie von Bildern die das enge Zusammenleben von Bäumen und
Vögeln aber auch von Mensch und Natur darstellt. In den begleitenden Texten erzählt er von
seinen Gedanken und seinen künstlerischen Entscheiden. Schliesslich haben Künstler so manche
Freiheiten Jambu Singad macht gerne Gebrauch davon.