1874 wanderte August von Schulthess Rechberg (1845-1918) Sohn des Zürcher Bankiers Gustav
Anton von Schulthess und der Helene geb. Thurneyssen in die nordöstliche Ukraine aus die
damals zum Russischen Zarenreich gehörte. Auf dem Gut des deutschen Grossindustriellen Leopold
König in Trostjanetz trat er 1874 die Stelle des Obergutsverwalters an. Das 25 000 Hektar
grosse Anwesen umfasste eine Zuckerfabrik eine Getreidemühle eine Schnapsbrennerei und eine
Parkettfabrik. August fand ein beinahe unerschöpfliches Betätigungsfeld um seine Begeisterung
für die Landwirtschaft auszuleben und zahlreiche technische Neuerungen einzuführen. Umfangreich
war auch seine Nachkommenschaft. Der Ehe mit der Zürcherin Marie Hess die er 1879 heiratete
entsprossen acht Kinder. Der Ausbruch der Russischen Revolution im Frühling 1917 und der
darauffolgende Bürgerkrieg zwangen die Familie von Schulthess dazu ihre Zelte in der Ukraine
wieder abzubrechen.Für die Recherche zu diesem Buch hatte die Historikerin Karin Huser Zugang
zu einem einzigartigen Fundus aus Tagebüchern Lebenserinnerungen Fotografien und Hunderten
von Briefen die sich im Familienbesitz befinden.Kenntnisreich ordnet sie ein besonderes
Einzelschicksal in die grosse Erzählung der Schweizer Auswanderung ins Zarenreich und in die
russische Geschichte ein. Die Familienbiografie gibt einen eindrücklichen Einblick in den
Alltag und die damaligen Lebensbedingungen. Ein spannendes Stück schweizerisch-ukrainische
Migrationsgeschichte!