In der Zeit um 1900 herrschte Aufbruchstimmung. Die Industrialisierung und das aufkommende
Bürgertum brachen alte Strukturen auf - auch in der Kunst. Die bis dahin geltenden
bildnerischen Vorstellungen wurden radikal infrage gestellt. Die aus wohlhabenden Häusern
stammenden Arthur und Hedy Hahnloser begannen wie andere Winterthurer Familien mit dem Sammeln
von Bildern. Sie interessierten sich vor allem für französische Gegenwartskunst. Doch die Kunst
war für sie nicht lediglich schöngeistiges Dekor sondern ein existenzielles Bedürfnis. Im
Zeitraum von dreissig Jahren - von 1906 bis 1936 - kamen Werke von klingenden Namen zusammen:
van Gogh Cézanne Matisse Hodler Manet Monet Renoir Bonnard Vallotton. Es entstand eine
der bedeutendsten Schweizer Privatsammlungen mit Kunst des 20. Jahrhunderts. Das Ehepaar lebte
in der Villa Flora wo gesellige Abende mit Künstlern und Kunstfreunden stattfanden wobei die
Kunst nie pompös auftrat sondern Teil der Lebenswirklichkeit der Bewohner war. Die Du widmet
der Sammlung Arthur und Hedy Hahnloser eine Ausgabe nachdem die Villa Flora im Frühling 2024
nach aufwendigen Renovationen als Museum wiedereröffnet worden ist. Dabei ist der Geist der
damaligen Zeit weitestgehend erhalten geblieben. Man spürt die persönlichen Verbindungen die
das Sammlerehepaar pflegte. Etwa zu Félix Vallotton dem es viele persönliche Kontakte
verdankte. Er führte sie bei seinen Nabis-Künstlerkollegen wie Pierre Bonnard Édouard Vuillard
Ker-Xavier Roussel und Aristide Maillol ein und machte sie auch mit der jüngeren Generation der
Fauves vertraut darunter Henri Matisse Albert Marquet und Henri Manguin. Mit über sechzig
Werken ist Vallotton auch am stärksten in der Sammlung vertreten. Diese Ausgabe der Du gibt
einen Einblick in die Sammlung und das Leben von Arthur und Hedy Hahnloser.