DIE MEISSENER ZEICHENSCHULE: MALEREI IN HÖCHSTER VOLLENDUNG seit 260 JahrenLiebe Sammler und
Liebhaber des Meissener Zeichenschulkalenders die Zeichenschule ist der Start zu einer
gezielten Ausbildung in der Meissener Manufaktur. Ihre Existenz trägt der Tatsache Rechnung
dass die Schulung des Zusammenspiels von Auge und Hand eine wichtige praktische Vorbereitung
auf die kunsthandwerklichen Berufe ist. Talent ist zwar eine gute Voraussetzung jedoch damit
allein kommt hier keiner zum Ziel. Deshalb helfen lange im Beruf arbeitende
Porzellangestalterinnen und -gestalter und Porzellanmalerinnen und -maler den Lehrlingen
wichtige Erfahrungen beim Beobachten Erkennen und Darstellen zu verinnerlichen.1720 kam der
24-jährige Johann Gregorius Höroldt aus Wien nach Meissen um für die Porzellan-Manufaktur zu
arbeiten. In einer sehr kurzen Zeit fand er viele Rezepturen für Keramfarben und was das
Besondere war er verarbeitete sie auch. Höroldt führte die Porzellandekoration im 18.
Jahrhundert zu einem ersten künstlerischen Höhepunkt. Mit seinem Namen verbindet die Manufaktur
heute nicht nur die Erinnerung an den schaffensreichsten Porzellanmaler des 18. Jahrhunderts -
er war Schöpfer der meisten Dekore die zwischen 1720 und 1764 zu Porzellanen der Meissener
Manufaktur entstanden - sondern auch an den Begründer des Zeichenunterrichtes. Zwar konnte man
diesen Unterricht noch nicht als systematische Ausbildung bezeichnen jedoch war es ein erster
Schritt. Eine Verbesserung trat ein als Johann Joachim Kaendler 1731 25-jährig in die
Manufaktur eintrat und bald darauf 1734 Modellmeister wurde. 1740 übernahm er die Leitung der
Formgestaltung in der Manufaktur und widmete sich in diesem Zusammenhang der Ausbildung.
Regelmäßig erteilte er Unterricht im Zeichnen und Modellieren. 1743 übernahm der Dresdener
Maler und Architekt Carl Heinrich Jacob Fehling die Ausbildung der Lehr-Purschen. Damit war er
die erste Persönlichkeit die in der Manufaktur ausschließlich Lehrtätigkeit ausübte. Gehilfen
halfen Nachfolger folgten - und so führte das Engagement einzelner schließlich zur Einrichtung
einer Zeichenschule. 1764 wurde dann die als Meißner Kunstschule bezeichnete und der Dresdener
Akademie der Künste unterstellte Zeichenschule gegründet. Dem Hofmaler Christian Wilhelm Ernst
Dietrich wurde die Leitung übertragen. Bis 1770 füllte er dieses Amt aus. Danach stand die
Zeichenschule wieder unter dem direkten Einfluss der Meissener Manufaktur. Der Prozess
wechselnder Unterstellungsverhältnisse wiederholte sich von 1814 bis 1836. Im Jahre 1893 wurde
die Schule sogar aufgelöst und Begabte zur Dresdener Kunstgewerbeschule delegiert. Die Einsicht
dass die Ausbildung im eigenen Haus doch die günstigste Lösung ist führte dazu dass die
Manufaktur ab 1906 die Leitung der Zeichenschule wieder selbst übernahm. Man konzentrierte sich
zunehmend darauf hervorragende Künstlerinnen und Künstler aus den eigenen Werkstätten für den
Unterricht zu gewinnen.Dieses Prinzip bestimmt bis heute die Ausbildung. Eine Generation
eröffnet der nächsten ihren Schatz. Der Schatz heißt Wissen Können Erfahrung Freude
Disziplin - alles das was dazu gehört eine Manufakturistin oder Manufakturist zu werden.Aus
Anlass des 260. Jubiläums der Gründung der Zeichenschule Meissen haben wir tief im Archiv
gesucht um einige der ältesten Zeichnungen zu finden. So stammt das Titelbild von M. Griesbach
aus dem Jahr 1926 die Frühblüher im März aus 1948 und die Zeichnung im Januar aus 1950 sowie
im Mai aus 1954. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Durchblättern und Staunen. Kommen Sie gut
und gesund durch das neue Jahr 2024.