'Es gibt drei Punkte die gegen mich sprechen: Ich bin eine Frau ich spreche für Frauen und
ich bin eine Hazara - die am meisten verfolgte ethnische Gruppe in Afghanistan.' Sima Samar
Die Geschichte der Afghanin Sima Samar ist bewegend. Ihr Ehemann wurde 1979 während der
Präsidentschaft von Nur Muhammad Taraki verhaftet er blieb verschollen. Sie selbst floh nach
Pakistan wo sie in der Grenzstadt Quetta ein Frauen- und Kinderspital aufbaute. 1989 gründete
Sima Samar die Organisation Shuhada die sich der nachhaltigen Entwicklung von Frauen- und
Menschenrechten der medizinischen Versorgung der Bevölkerung sowie der Einrichtung von Schulen
in Pakistan und Afghanistan widmet. Als die Taliban die Schließung ihrer Mädchenschulen
forderten und sie mit dem Tod bedrohten falls sie nicht gehorche lautete ihre Antwort: 'Geht
ruhig hin und hängt mich öffentlich und erzählt den Menschen welches Verbrechen ich begangen
habe: kleinen Mädchen Papier und Bleistift zu geben.' Sima Samar verstand rasch dass sie sich
auch politisch einbringen musste um Veränderungen in ihrem Land zu erreichen. 2001 wurde sie
als Ministerin für Frauenangelegenheiten für die afghanische Regierung ausgewählt und gehörte
zu den fünf Stellvertretern des Präsidenten Hamid Karzai bis zu ihrem Rücktritt im Jahr 2002.
Im Juni 2002 wurde die Unabhängige Afghanische Menschenrechtskommission gebildet mit Sima Samar
als Vorsitzende. Unablässig sprach sie an internationalen Konferenzen über die Situation der
Menschen in Afghanistan zugleich setzte sie ihre Arbeit für die Bildung von Frauen und Mädchen
mit der bis heute aktiven Organisation Shuhada fort. 2021 reiste sie kurz vor der erneuten
Machtübernahme der Taliban in Kabul in die USA aus. Dort lehrt sie Frauen- und Menschenrechte
an der Tuft-Universität in Boston. Zahlreiche internationale Auszeichnungen wie 2001 der Paul
Grüninger Preis 2008 der Asia Democracy and Human Rights Award und 2012 der 'Alternative
Nobelpreis' unterstreichen das außergewöhnliche Engagement dieser furchtlosen Frau.