Der Vater wird in Lotte Paepckes Erzählung zu einem namenlosen vertriebenen Deutschen der
nicht mehr Deutscher sein durfte. Zu einem entwurzelten Emigranten der alle Gewissheiten und
den Boden unter sich verlor die er auch nach seiner Rückkehr nicht wiederfand. Das macht den
Kleinen Händler zu einem Exempel für all die Namenlosen vom Schicksal Geschlagenen in der
Mitte des 20. Jahrhunderts. Zu einem Sinnbild für das gewaltsame unwiederbringliche Ende der
fruchtbaren deutsch-jüdischen Koexistenz seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Aber der Kleine
Händler lässt sich heute auch als Parabel für all jene lesen die durch Kriege Not und Leid
aus ihrer Heimat ins Exil vertrieben wurden - eine höchst aktuelle Lektüre.