Der Frankfurter Journalist Andreas Nöthen lebte 2016¿2019 mit seiner Familie in Rio de Janeiro
erlebte dort die Olympischen Spiele und den Aufstieg von Jair Bolsonaro zum Präsidenten. Seine
Frau arbeitete als Lehrerin an einer deutschen Schule er als Auslandskorrespondent. Die Kinder
wurden in Brasilien eingeschult. Drei Jahre lang schrieb er ein Blog über sein Leben in Rio ¿
Alltag Schule Feste Verwandtenbesuche Sehenswürdigkeiten Reisen im Lande und ganz
Südamerika. Hier liegt das Blog nun als Buch vor und bietet einen faszinierenden Einblick in
einen Lebensalltag der ähnlich ist wie in Europa aber irgendwie doch ganz anders. In
Brasilien ist Improvisation wichtiger als in Deutschland aber meist gelingt sie. Dann ist
Brasilien ein ganz normales Land für einen normalen Bürger nicht einmal besonders gefährlich.
Dennoch ist überall Militär postiert und die Wohnanlagen gleichen Festungen die Gewalt wohnt
in den Elendsquartieren doch von dort kommen zugleich die Hausmädchen der besseren Kreise die
in einer Abstellkammer hausen. Moderne Viertel sind nach US-Vorbild ganz auf das Automobil
ausgelegt obwohl man mit dem Auto in Rio gar nicht vorankommt die Brasilianer lieben ihre
wundervollen Strände ¿ und vermüllen sie. Es ist ein Land voller Widersprüche. Der Autor lebt
und arbeitet seit seiner Rückkehr nach Deutschland wieder als Journalist im Frankfurter Raum ¿
natürlich mit dem Schwerpunkt Brasilien. Nach einigen Jahren in Deutschland zieht es die
Familie inzwischen wieder in die Ferne.