Ende der 60er Jahre als der Musikjournalismus noch in den Kinderschuhen steckte und von
Männern dominiert war profilierte sich Ingeborg Schober (1947-2010) als erste
Rockmusikjournalistin der Bundesrepublik. In der Münchner Szene zu Hause verfasste sie vor
allem in den 70er und 80er Jahren Artikel für Sounds Musikexpress und Rock Session reiste
dafür nach London Amsterdam Tokio und Atlanta. Stets an experimentellen Klängen interessiert
begleitete Schober die deutsche Rockszene um Amon Düül und weitere »Krautrocker« entdeckte
früh die Avantgarde-Musiker Can und Elektronikpioniere wie Neu! Kraftwerk und Michael Rother.
Mit ihrer authentischen unterhaltenden sowie faktenreichen Schreibe bereitete sie hierzulande
den Weg für New Wave-Künstler*innen wie Talking Heads XTC Human League und Ultravox. Die
Herausgeberin Gabriele Werth ediert in »Die Zukunft war gestern« eine Reihe von Schobers
herausragenden und bis heute relevanten Texten. Ingeborg Schober wird nach wie vor von
zahlreichen Musiker*innen geschätzt und von ihren Fans verehrt. Darüber hinaus ist sie ein
wichtiges Vorbild für Autor*innen im heutigen Musikjournalismus und der Popliteratur. »Als
Musikfanatiker war ich Fan ihrer Texte über Musik. Daran erkennt man vielleicht auch wie sehr
Musik an Bedeutung verliert. Früher waren sogar Musikjournalisten Stars. Heute kennen die Leute
kaum noch den Namen des Bassisten.« Bela B »Sie war die einzige Frau zu der man überhaupt
aufblicken konnte weil sie die einzige Frau in diesem Männerhaufen war - eben in dieser
Musikredaktion - die sich da Respekt verschafft hat.« Sandra Maischberger Pressestimmen zum
Buch: »Wer heute Ingeborg Schober liest findet in jeder Zeile Enthusiasmus für gute Musik und
die Menschen dahinter - und der ist zeitlos.« Susanne Romanowski Frankfurter Allgemeine
Sonntagszeitung »Ingeborg Schober schrieb über Pop und Gender noch bevor der Gender-Begriff in
Popdebatten überhaupt eingeführt wurde.« Julia Lorenz taz »Man vertraut sich ihrer
sympathischen Erzählerstimme gerne an.« Phillip Holstein RP online