Karl-Friedrich Jukelnack so antriebs- wie meinungsloser Lehrer von Beruf ist die
Fleischwerdung seines Lebensmottos: Konflikte sind dazu da um ihnen aus dem Weg zu gehen.
Derart gerüstet laviert er sich nicht nur durch die wirren Zwanziger Jahre sondern auch durch
die dunkle Nazizeit. Nichts und niemand kann ihm etwas anhaben so scheint es. Doch dann kommt
Else. Mit einem klaren Ziel vor Augen schnappt sie sich den seltsamen aber auch faszinierenden
Mann. Endergebnis: Adam Jukelnack. Der ist das genaue Gegenteil seines Vaters. Wo jener
mitläuft und ausweicht lieber einen Gang runterschaltet als Stellung zu beziehen stürzt Adam
sich berstend vor Selbstvertrauen ins Chaos und wird einer der Größten unter den Großen des
Rocks - ein Lebensjunkie mit all den fantastischen Höhen und dramatischen Abstürzen die eine
solche Künstlerexistenz mit sich bringt. Doch dann kommt Susanne. Unbeirrt von Adams Charme und
Gehabe bohrt die Journalistin entschlossen in seiner Geschichte. Es geht ihr ums Eingemachte:
Adams Kindheit und Jugend und die schwarzen Löcher die darin klaffen eng geknüpft an
Schicksalsschläge verlorene Lieben - und seinen Vater den Psychopathen. Irmin Burdekat kennt
weder Scheuklappen noch Schmerzgrenzen. Unnachahmlich und rasant spannt er fast hundert Jahre
vor dem Leser auf wirft ihn in ein Netz aus drängenden Fragen und widersprüchlichen Antworten
aus weltklugem Tiefsinn und beißendem Humor. Jukelnack ist voller Dichtung und Wahrheit -
voller Leben. Ein wilder Husarenritt durch die Dunkelkammern der Erinnerung.