Richard Hofstadters These vom Anti-intellectualism in American Life erstmals 1963
veröffentlicht dient heutzutage weithin als schlagender Erklärungsansatz für den
wiedererstarkten Populismus. Der Sammelband unterzieht Hofstadters historische Meistererzählung
einer konsequenten Prüfung. Exemplarisch setzt er an Epochen sozialen Gruppen und Problemen an
die konstitutiv für Hofstadters Deutung der U.S.-amerikanischen Geschichte sind. Aus
interdisziplinärer Perspektive untersuchen die Autor:innen den Komplex des Anti
Intellektualismus mit Blick auf die politische Praxis die Konstruktion ethnischer Identität
die Bedeutung von Gender sowie Religion. Protagonisten sind Gentlemen Scholars soziale
Aufsteiger U.S.-Präsidenten Einwanderer gebildete Frauen Journalisten Talk-Show-Hosts
sowie religiöse Gemeinschaften und deren Anführer - natürlich aber immer auch Hofstadter
selbst. Zwei Fragen stehen dabei stets im Mittelpunkt: Was macht den fortdauernden Reiz des
Buches über aktuelle politische Fragen hinaus aus? Und kann das Buch wirklich der Schlüssel zum
Verständnis der Gegenwart sein als der es manchen gilt?