Kaum etwas produziert so viel Literatur wie das Reisen. Auch Anne Serre ist unterwegs nach
Montauban zum Festival per TGV erster Klasse. Und schon geht's los: Die Stille wird gestört
von Zugpersonal und plaudernden Sternendeutern. Unverhofft tauchen Familiendramen aus der
Erinnerung wenn der Zug irgendwo hält wo sich das Leben gegabelt hat. Und dann ist da nebst
toten lebendigen und eingebildeten Kollegen die sie umtanzen ein spanischer Kollege namens
Enrique Vila-Matas den sie gar nicht kennt nur seine Bücher die sie liebt. Sitzt er ihr
gegenüber? Den Hut im Gesicht? Hat er in Montauban ein Zimmer nebenan bezogen und kommuniziert
mit Klopfzeichen? Ist er gar mit einem Mal Herr des Geschehens? Wohin geht diese Reise
überhaupt? Allen Ernstes nach Barcelona? Patagonien? Ein federleichter Roman in dem der
Schmerz der Erinnerung mit der Wirklichkeit ein fröhlich surreales Spiel treibt.