Der Regen hat aufgehört die Wolken sind weggezogen und der Himmel ist wieder klar. Wenn dein
Herz rein ist dann sind alle Dinge deiner Welt rein. Gib diese vergängliche Welt auf gib dich
selbst auf. Dann werden der Mond und die Blumen dir den WEG weisen. Eine Schale und ein Gewand
- das ist alles was ein Zen-Mönch besitzen soll. Nur wenige haben dies so konsequent gelebt
wie Meister Ryokan (1758-1831). Seine Zurückgezogenheit in der Einsiedelei sein Leben in und
mit der Natur in all seiner Schönheit wie auch seinen Beschwerlichkeiten haben sich in einer
Dichtung niedergeschlagen die nun schon seit zwei Jahrhunderten die Menschen in Japan wie auch
mehr und mehr im Westen fasziniert. Kein Dichter ist in Japan beliebter und bekannter als er
denn keiner vermittelt so klar und intensiv den Geist des Zen. 'Ryokan vermittelt die Essenz
und die Gefühle des alten Japan schlechthin' so Yasunari Kawabata in seiner Rede anlässlich
der Entgegennahme des Nobelpreises. Dieses Buch bietet eine repräsentative Auswahl aus Ryokans
Gedichten im chinesischen und japanischen Stil. Man darf sich von der Einfachheit die Ryôkans
Dichtung aufweist nicht täuschen lassen. In Wahrheit zeigt sie eine Kunst die alle
Kunstfertigkeit unendlich weit übertrifft. Seine außergewöhnlich prägnanten und nahe gehenden
Gedichte fangen in wenigen klaren Sätzen ohne schmückendes Beiwerk die den Leser dennoch
zutiefst bewegen die Schönheit und das Leiden des menschlichen Lebens ein und reichen so weit
über Zeit und Ort hinaus indem sie die Quellen wahrer Menschlichkeit berühren.