Einführung Mit der spannenden Geschichte über das Leben zweier Brüder in der Zeit des
ausklingenden Mittelalters entführe ich den Leser in das oberfränkische Bamberg und seine
umliegenden Ortschaften. Die Zeitreise beginnt am Obermain in dem kleinen Städtchen Hallstadt
das eine deutlich ältere Geschichte aufweist als die flussabwärts vorgelagerte Domstadt. Das
Mittelalter war geprägt von schwierigsten Lebensbedingungen Hunger sozialer Unge-rechtigkeit
und einer weitgehend hilflosen Medizin die gegen die oft tödlich verlaufenden
Infektionskrankheiten und Seuchen einen aussichtslosen Kampf führte. Wir tauchen ein in eine
Welt die uns heute fast unvorstellbar erscheint und wegen ihrer grausamen Umstände auch gerne
als die dunkelste Epoche unserer Geschichte bezeichnet wird. Und dennoch war ein Überwinden der
alltäglichen Widrigkeiten und damit ein Überleben möglich. Mit der Erfindung des Buchdruckes
durch Johannes Gutenberg um 1450 wurde allmählich auch liberales Gedankengut verbreitet und
schürte zum Anfang des 16. Jahrhunderts den sozialen Unmut was letztlich zu den süddeutschen
Bauernkriegen führte. Das brutale Niederschlagen dieser Aufstände durch die Truppen der adligen
Grundherren war an Grausamkeit nicht zu überbieten. Die Rachefeldzüge der bischöflichen
Soldaten besonders in Würzburg wurden ebenso brutal wie gnadenlos geführt. Fragen der
ärztlichen Ethik und die Verarbeitung menschlichen Fehlverhaltens sind mir ein besonderes
Anliegen und ziehen sich wie ein roter Faden durch den gesamten Text. In einigen Fällen waren
zeitliche Verschiebungen von Geschichtsdaten erforderlich um den Gesamtkontext zu wahren. So
fanden zum Beispiel die Bamberger Hexenprozesse nicht 1546 statt sondern vorwiegend von 1616
bis 1632 gleichwohl hatte es auch vorher vereinzelt Hexenprozesse gegeben. Der botanische
Garten in Padua wurde nicht im Jahre 1526 angelegt sonders erst 1545. Der Leibarzt des
Bamberger Bischofs wirkte erst ab 1539 und nicht schon 1520. Den ersten Stadtarzt in Bamberg
hatten die Ratsherren erst im Jahre 1625 eingestellt (Dr. Paulus Braun). Dennoch entsprechen
die Ereignisse um die fiktive Person des Dr. Georg Hortulanus fast alle historischen Tatsachen
in der Übergangszeit zwischen Mittelalter und Neuzeit. Die erwähnten Schauplätze der Geschichte
können noch heute besichtigt werden.