In der öffentlichen Debatte um die Anthroposophie spielt der Vorwurf des Rassismus gegen
Steiner und seinen esoterischen Nachlass immer wieder eine Rolle. Neben polemischen
Anschuldigungen und apologetischen Entgegnungen hat die Diskussion darüber auch einige
wissenschaftliche Untersuchungen hervorgebracht. Aber auch hier gibt es noch Lücken. So ist
bisher Steiners Aneignung und Wiedergabe der theosophischen Wurzelrassen-Lehre nach 1900 nur
sporadisch erforscht. Vor allem aber fehlt eine chronologische und werkimmanente Nachzeichnung
von Steiners über die Jahre schwankender Position zur Rassenfrage. Diese wird mit der Studie
von Ansgar Martins nun erstmals vorgelegt.