Die Wirklichkeit von Erziehung und Bildung ist nicht ein-fach sondern komplex vielschichtig
und mehrdeutig. Alles Pädagogische und alle Inklusion sind von Ambivalenzen Widersprüchen und
Paradoxien durchwirkt. Will man die Widersprüchlichkeit inklusiver Strukturen und Prozesse
Verhältnisse und Praktiken verstehen abbilden und auf den Begriff bringen bedarf es einer
besonderen Methode der Dialektik. Das Buch präsentiert zunächst in einer repräsentativen
Auswahl eine kurze Geschichte des dialektischen Denkens in der Pädagogik: Kant Schleiermacher
Litt Piaget Klafki und andere. Im Zentrum des Buches stehen dann die aktuellen Ansätze
Theorien und Konzepte einer dialektischen Inklusionspädagogik. Einen prominenten Stellenwert
innerhalb des Ensembles nehmen dabei die Theorie integrativer Prozesse und das Theorem der
egalitären Differenz ein. In mehreren Beiträgen und in unterschiedlichen Zugängen kommt dabei
immer wieder der grundlegende Widerspruch der Dialektik von Gleichheit und Verschiedenheit zur
Sprache. Der Band schließt mit zwei Beiträgen die die Inklusionspolitik und -pädagogik in
Bayern empirisch und theoretisch beschreiben und kritisch unter die Lupe nehmen.