Großadmiral Karl Dönitz (1891 - 1980) der seit Januar 1943 Oberbefehlshaber der deutschen
Kriegsmarine war und nach Hitlers Tod für 23 Tage als Reichspräsident des Deutschen Reiches und
Oberbefehlshaber der Deutschen Wehrmacht die Führung des Reiches zu übernehmen hatte
hinterläßt mit seinen Lebenserinnerungen ein wertvolles zeit- und militärgeschichtliches
Dokument das sowohl zum Verständnis der deutschen maritimen Seekriegsführung während beider
Weltkriege beitragen kann als auch die katastrophale Lage Deutschlands am Ende des Krieges
eingehend aus der Sicht der obersten Führung beschreibt. Ausführlich schildert Dönitz seinen
militärischen Werdegang: Eintritt als Seekadett in die Kaiserliche Marine im Jahr 1910. Gegen
Ende des Ersten Weltkrieges Einsatz als U-Boot-Kommandant und erfolgreiche Feindfahrten in der
Adria. Teilnahme am Aufbau einer kleinen Reichsmarine in der Zeit der Weimarer Republik. 1936
wurde er Führer der Unterseeboote im Dritten Reich konzipierte sowohl die Rüstung als auch
Strategie und Taktik dieser Waffe und forcierte nach Beginn des Zweiten Weltkrieges die
Entwicklung einer anfangs sehr erfolgreichen U-Boot-Flotte die die maritime Übermacht der
alliierten Seestreitkräfte im Atlantik brechen sollte. Gegen Ende des Krieges setzte Dönitz als
Oberbefehlshaber der Kriegsmarine Hunderte von Schiffen zur Evakuierung der Zivilbevölkerung
und verwundeter Soldaten aus Ostpreußen Danzig und Pommern ein. Millionen Menschen wurden auf
dem Seeweg über die Ostsee gerettet. Ihnen blieb das Schicksal erspart unter sowjetische
Herrschaft zu geraten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Großadmiral Dönitz im Nürnberger
Prozeß zu einer Haftstrafe von 10 Jahren verurteilt. Das Bundesministerium der Verteidigung
verweigerte nach Dönitz' Tod ein Begräbnis mit militärischen Ehren. Zahlreiche ehemalige
Kriegsgegner hingegen darunter viele Generäle Admiräle und Marschälle zollten Dönitz und der
deutschen Kriegsmarine ihren Respekt.