Emil Ludwig war mit seinen der "Historischen Belletristik" verpflichteten Biographien über
Goethe Napoleon Bismarck Wil- helm II oder Hindenburg einer der bekanntesten und
erfolgreichsten Autoren der Weimarer Republik und weltweit. Seine Werke wurden in 28 Sprachen
übersetzt. Heut ist er unverständlicherweise vergessen. 1881 in Breslau als Sohn eines
bekannten Augenarztes geboren studierte er Jura in Berlin wurde aber nach der Promotion
freier Schriftsteller und Journa- list obwohl er in der Firma seines Onkels des
zweitreichsten Mannes in Preußen Karriere hätte machen können. Er war u.a. mit Gerhart
Hauptmann Thomas Mann Walter Rathenau und Erich Maria Remarque befreundet. Wegen des
preußiischen Militarismus übersiedelte er Anfang des 20.Jahrhunderts mit seiner Frau in die
Schweiz wo er in Moscia bei Ascona ein stattliches Haus errichtete. Wegen seiner
links-demokratischen Gesinnung und jüdischen Herkunft wurde er einer der bestgehassten Feinde
der Nationalsozialisten die seine Bücher verboten und verbrannten. Die mögliche Gefährdung
durch die Nationalsozialisten selbst in der Schweiz liess ihn 1940 in die USA emigrieren wo er
u.a. zum deutschlandpolitischen Berater von Präsident Roosevelt avancierte. 1945 kehrte er nach
Moccia zurück und atarb dort 1948. Hier nun erscheint ein weniger verbreitetes 1940 im
Schweizer Exil-Verlag Oprecht publiziertes essayistische Buch von Emil Ludwig über zwei
zentrale Phänomene menschlicher Existenz: Glück und Liebe - philosophisch tiefgründig ebenso
iwie feuilletonistisch locker.