Wir leben in einem Zeitalter des Pop das völlig verrückt ist nach ständiger Erinnerung:
Wiedervereinigungen von Bands und endlose Reunion-Touren umfangreiche Wiederveröffentlichungen
von Klassikern mit Outtakes vollgestopfte Box-Sets Neuverfilmungen oder Fortsetzungen sattsam
bekannter Filme Nostalgie-Shows und Bildbände über drittklassige TV-Stars aus der Kindheit ...
Nur: Was wird passieren wenn der Popindustrie die Vergangenheit ausgeht? Steuern wir auf eine
Art kulturell-ökologische Katastrophe zu wenn das Archiv restlos geplündert und der Strom der
Popgeschichte endgültig versiegt ist?Simon Reynolds einer der bedeutendsten zeitgenössischen
Musikjournalisten behauptet dass wir längst den kritischen Punkt überschritten haben. Auch
wenn sich in früheren Dekaden obsessiv mit der Vorzeit auseinandergesetzt wurde nie zuvor war
eine Gesellschaft so besessen von den kulturellen Produkten ihrer unmittelbaren Vergangenheit.
Retromania ist das erste Buch das sich mit der Retro-Industrie beschäftigt und fragt ob wir
uns von den Versprechen des Pop - Originalität Innovation und Subversion - einfach
verabschieden müssen und wie die Zukunft einer Popkultur aussieht die in einem Kreislauf aus
Sampling Wiederholung und Musealisierung gefangen zu sein scheint? Als Bonustrack der
deutschen Ausgabe findet sich ein Essay von Simon Reynolds der sich mit dem Mythos der
künstlerischen Originalität vor dem Hintergrund der aktuellen Copyright-Debatten beschäftigt.