Der Mathematiker Brian Rotman veranschaulicht wie das janusköpfige Konzept der Null in drei
ganz unterschiedlichen scheinbar nicht zusammengehörigen Bereichen Einzug in das
abendländische Bewußtsein findet. In der Mathematik handelt es sich um die Zahl Null in der
Malerei um den Fluchtpunkt der Perspektive und im Geldwesen um das referenzlose 'imaginäre'
Papiergeld. Nicht zuletzt waren so Rotman es wohl erst die Vorteile der Null im
Stellenwertsystem der Zahlen und das Nullsaldo in der doppelten Buchführung welche die Null
unverzichtbar machte.Rotman geht dieser Geschichte nach und erzählt die Geschichte einer
verrufenen Zahl eine Geschichte die uns - ausgehend vom Mittelalter - in unsere Gegenwart
hineinführt die zwischen der Null und der Eins oszilliert.Die Denkfigur der Null treibt einen
Prozeß voran in dem auch unsere Subjektivität neu gesehen wird: Ein scharfsinniger Beitrag zum
Selbstbewußtsein der Gegenwart. (Arnulf Marzluf Weser-Kurier)